Mediation im Gesundheitsbereich
KÖLTZSCH und KRAUSE FRAGEN NACH … diesmal bei:
Kornelia Schmid
Gründerin und Vorsitzende des Vereins Pflegende Angehörige e.V. in Amberg.
Ihre Facebook Gruppe umfasst im September 2022 über 16.000 Follower und spiegelt den immens wachsenden Bedarf an „Gehört- und Wahrgenommenwerden“ von Menschen wider, die in Deutschland eine nahestehende Person umsorgen, pflegen und betreuen.
Die Krankheit haut uns umeinand‘
Kornelia Schmid schenkt uns einen offenen und sehr persönlichen Einblick in ihre Lebenswelt als Mensch mit eigener Lebensgeschichte, Träumen und Bedürfnissen.
Seit 28 Jahren ist sie pflegende Angehörige und beschreibt das Zusammenleben mit Ihrem pflegebedürftigen Ehemann als fortwährenden Lernprozess mit intensiver Beziehungsarbeit und viel Verzeihen: denn es ist ja eben die Krankheit, die alle gemeinsam „umeinanderhaut“.
So ergibt sich ein tiefgehender Gedankenaustausch zu Beziehungen und Kommunikation in Partnerschaften und Familiensystemen mit Krankheitserleben:
- Wie verändert sich das Zusammenleben, wie die Themen, wenn jemand in der Familie schwer erkrankt?
- Was geschieht und hilft bei einem Streit?
Bewegen des Systems durch neues Denken
Partnerschaft ist wie ein Mobile, sagt Kornelia Schmid….Man kann den anderen Menschen nicht ändern, aber wenn man sich selber ändert, gerät auch das System in Bewegung.
Deshalb kann es sinnvoll sein, „jemanden von außen in die eigene Mitte zu nehmen, der draufschaut: was passiert da gerade?“ – zum Beispiel eine Mediatorin oder ein Mediator.
Eine Mediation hilft Angehörigen, in neue Denkprozesse reinzuwachsen, auf Brüche im Miteinander einzugehen, den Umgang mit einer Erkrankung gemeinsam zu erlernen.
So kann vielleicht ein Pflegefall zu einem neuerlichen Zusammenwachsen des Familiensystems führen, weil ein „neutraler Begleiter“ alle Beteiligten beim Entwickeln neuer Perspektiven empathisch, klärend, beratend auffangen kann.
Bedarf nach Sonderpaket – Mediation, Beratung, Pflegekassenabrechnung
Am besten wäre ein Sonderpaket mit Mediation, Pflegekassenabrechnung und Beratung zu Informations- und Hilfsangeboten aus einer Hand, sagt Kornelia Schmid.
Denn dann könnten aus dieser vertrauensgebenden Unterstützung strahlende Herzen erwachsen.
Kornelia Schmid hat uns Begeisterung und Überzeugung für die mediative Unterstützung von pflegenden Angehörigen entgegengebracht – sie hat uns gleichzeitig eine Menge neuer Ideen gegeben, worauf wir als Mediatoren achten sollten.
Wir hoffen, dieses Video findet besondere Aufmerksamkeit und Gehör bei allen, die Unterstützung benötigen oder geben!
Von Herzen unser Danke Schön an Kornelia Schmid, Gründerin und Vorsitzende des Vereins Pflegende Angehörige e.V. Amberg“
Vielen Dank auch an die Initiative Mediation und Gesundheit e.V. ( IMUG e.V.) unter deren Dach wir unsere Interviews führen dürfen!
Bitte unten klicken bei: „Ansehen auf Youtube“